Haltungshinweise zur Schwarzen Tigergarnele Caridina cf. cantonensis »Black Tiger«
Auch wenn es oft heißt, dass die Schwarzen Tigergarnelen keine großen Ansprüche an die Wasserwerte stellen und sowohl in sehr weichem Wasser, wie auch in mittelhartem Wasser gut gehalten und gezüchtet werden können, hört man dennoch häufig, daß viele Tiere grade in der Anfangsphase anscheinend ohne erkennbaren Grund versterben.
Selbst Uwe Neumann mußte anfangs herbe Verluste hinnehmen, später führte er die Verluste auf Stressanfälligkeit der Tiere zurück.
Nun nach einigen Jahren der Zucht und auch Rückkreuzungen mit wildform Tieren scheinen sich diese Anfälligkeiten gebessert zu haben, dennoch gibt es immernoch bei einigen Haltern teils große Verluste, andere hingegen hatten nie Probleme.
Schwarze Tiegergarnelen gelten daher von der Haltung immernoch als etwas schwieriger als andere Tigergarnelenarten.
Tigergarnelen können ab 12 Liter Wasserinhalt gepflegt werden, wobei größere Becken mit Sicherheit vorteilhafter sind.
Eine dichte Vegetation ist nicht zwingend notwendig, sie bringt jedoch Vorteile, wie zum Beispiel ein höheres Nahrungsangebot, Verstecke für Jungtiere und Rückzugsmöglichkeiten für tragende Weibchen. [Aus diesen Gründen wähle ich Aquarien mitmind. 54 Liter Volumen 60x30x30, denn so kann man das Becken schön struckturieren und freie, sowie dichtbepflanzte Bereiche schaffen.]
Weibliche Tiere können eine Größe von max. 3,5 cm erreichen, wobei die männliche Tiere nur um die 2,5 cm groß werden. Tigergarnelenweibchen wirken vom Körperbau her fülliger, Männchen hingegen sind schlanker.
Sie haben eine Lebenserwartung von 1,5 bis max. 2 Jahren. Die Lebenserwartung richtet sich dabei auch nach dem temperaturbedingten Wachstum der Tiere. Bei höheren Temperaturen findet eine schnellere Verstoffwechslung statt, sodaß die max. Lebenserwartung kaum erreicht werden kann.
Die Tigergarnelen sollten bei folgenden Wasserparametern gehalten werden:
Gh: 5 - 15 Kh: 1 - 10 pH: 6 - 8 C: 18 - 25 (höhere Temperaturen führen auf Dauer häufig zum Tod)
Es heißt, daß Tigergarnelen regelmässige wöchentliche Wasserwechsel von 20-30% lieben, ich persönlich wechsel die gleiche Menge jedoch nur alle 2 Wochen. [ausgenommen bei hohen Temperaturen im Sommer, da muss zwecks Kühlung öfter gewechselt werden]
Als Futter eignet sich Aufwuchs, Laub, Spinat, Brennnessel (-pulver), Spirulina, Artemia, Mückenlarven, Salat und alle üblichen Garnelenfuttersorten aus dem Handel; wobei man mit tierischen Proteinen vorsichtiger umgehen sollte, da diese bei allen Garnelenarten evtl. Häutungsprobleme verursachen können.
Eine Zucht ist Problemlos möglich, bei optimalen Haltungsbedingungen tragen die Weibchen etwa alle zwei Monate ca. 20 bis 50 Eier in ihren Bauchtaschen. Da die Tigergarnelen zum spezialisierten Fortpflanzungstyp gehören, schlüpfen nach etwa vier Wochen Tragezeit fertig entwickelte Junggarnelen. In den ersten Tagen leben die nur wenige Millimeter kleinen Garnelen versteckt, doch dann sind sie im ganzen Becken auf Nahrungssuche unterwegs.
Sie können extra mit Staubfutter ernährt werden, in gut eingefahrenen Becken kommen sie aber auch ohne Zusatzfutter aus und ernähren sich von Microorganismen und dem gleichen Futter wie adulte Tiere. Man sollte das Futter jedoch etwas im Becken verteilen.
Aufgrund der geringen Größe der Jungen müssen die Filter des Aquariums "garnelensicher" gemacht werden, denn sonst sind Verluste vorprogrammiert. Die einfachste Lösung ist einen Nylonstrumpf über den Filter zu stülpen, es gibt aber auch Filter im Handel, die als Garnelensicher gelten.
[Dies gilt nicht nur für Schwarze Tigergarnelen, sondern auch für alle anderen Garnelenarten]
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